FAQ

Lipödem FAQ – Lipödem erkennen, verstehen und handeln

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Krankheit Lipödem und die Behandlungsmöglichkeiten.

Schmerzen

Wie fühlen sich Schmerzen beim Lipödem an?

Werden betroffene Frauen gefragt, ob sie Schmerzen haben, antworten sie leider oft mit nein. Denn die Lipödem-Beschwerden werden nicht als klassische Schmerzen – wie etwa bei Kopfschmerzen, einer Verbrennung oder einem Hexenschuss – wahrgenommen und lassen sich schwer beschreiben. Aber auch müde/schwere Beine, eine ausgeprägte Empfindlichkeit auf Berührungen, ein stärkeres Kälteempfinden oder Spannungsgefühle in den Beinen sind Hinweise, die Sie von einer Fachärztin oder einem Facharzt untersuchen lassen sollten.

Diagnose

An wen können sich Betroffene für eine Lipödem-Diagnose wenden?

Es gibt verschiedene fachärztliche Disziplinen, die sich für die Diagnose eines Lipödems anbieten. Eine Facharztgruppe für die Krankheit Lipödem sind die Phlebologinnen und Phlebologen, die sich mit der Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Venen-Erkrankungen befassen. Eine weitere Facharztgruppe sind Lymphologinnen und Lymphologen, die Schwellungen im Gewebe untersuchen, Erkrankungen der Lymphe diagnostizieren oder ausschließen können. Ebenso untersuchen und empfehlen Angiologinnen und Angiologen Behandlungsmethoden bei arterieller Verschlusskrankheit, Krampfadern und auch Lymphödemen.

Lipödem-Behandlung

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Lipödem?

Die Erstmaßnahme bei der Behandlung des Lipödems ist die sogenannte konservative Entstauungstherapie, eine Behandlung durch eine flachgestrickte Kompressionsstrumpfhose KKL 2 nach Maß und manuelle Lymphdrainage (MLD). Diese Maßnahme allein reicht für eine Behandlung des Lipödems nicht aus, doch sie ist – zusätzlich zur Gewichtsnormalisierung durch Sport und bewusste Ernährung – ein essenzieller Faktor zur Reduzierung der Beschwerden.

Die einzige nachhaltig wirksame Behandlung des Lipödems ist die Liposuktion im Rahmen einer Lipödem-Operation. Bei konsequenter und kompetenter Durchführung der Operation sind durchweg hervorragende Ergebnisse bei sehr geringen Komplikationen zu erwarten. In der LipoClinic führen wir jährlich über 2500 Lipo-Dekompressionen durch und sind damit weltweit führend in der Operation des Lipödems. Die überwiegende Mehrheit unserer Patientinnen erfährt innerhalb weniger Tage eine deutliche Reduktion ihrer Schmerzbelastung, und häufig sind langfristig keine weiteren Therapien wie Kompressionen oder Lymphdrainagen erforderlich.

Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Welche Rolle spielt die manuelle Lymphdrainage bei einem Lipödem?

Durch das Lipödem, aber auch andere Erkrankungen kann es zu einem verzögerten Abfluss der Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe kommen. Das führt schließlich zu Stauungsbeschwerden in den Waden – ein erstes typisches Krankheitssymptom für das Lipödem. Zudem kommt es auch nach einer Operation zu einer vermehrten Ansammlung von Gewebewasser im Gewebe.

Bei der Diagnose eines gestauten Lipödems wird deshalb als Teil der konservativen Entstauungstherapie eine manuelle Lymphdrainage (MLD) verordnet. Die meisten Lipödeme brauchen keine Dauerverordnung für MLD – mit täglicher oder zweitäglicher Lymphdrainage über sechs bis acht Wochen lassen sich gute Resultat erzielen und das Bein wird schlanker.

Kompression

Weshalb sind Kompressionsstrumpfhosen für Lipödem-Patientinnen so wichtig?

Bei einem Lipödem produziert krankhaftes Fettgewebe übermäßig Lymphflüssigkeit, die sich im Gewebe anstaut und somit zu einer hohen Belastung des Lymphsystems führt. Durch die Verordnung einer maßgeschneiderten Flachstrickstrumpfhose kann die Entstauung des Gewebes mit Kompression und alltäglicher Bewegung therapiert werden. Die Flachstrickstrumpfhose führt zur Mobilisierung der Lymphe und unterstützt den Abtransport der im Gewebe gestauten Flüssigkeit.

Das Tragen einer flachgestrickten Kompressionsstrumpfhose ist vor der Lipödem-OP essenziell, denn ein entstautes, lockeres Bindegewebe am Bein ist für eine geplante Operation optimal. Auch nach der OP spielt die flachgestrickte Kompressionsstrumpfhose eine große Rolle, da sie die Schwellungen, Blutergüsse und das restliche Wasser dynamisch aus dem Gewebe massiert und die Blutergüsse schnell verschwinden lässt.

Flachstrick oder Rundstrick

Wie wirken die verschiedenen Kompressionsstrümpfe?

Eine Rundstrickstrumpfhose ist nützlich bei einer Erkrankung der Venen, wie zum Beispiel nach einer Krampfader-Operation. Sie bewirkt die Kompression der Venen, damit sich die Klappen in den Venen wieder schließen.

Als konservative Therapie bei einem Lipödem wird die Flachstrickstrumpfhose getragen. Sie übt bei den täglichen Aktivitäten eine permanente und entstauende Wirkung auf das Gewebe und die Lymphe aus und fördert die Entlastung und den Abtransport der überschüssigen Flüssigkeit.

Schwangerschaft

Wie beeinflusst eine Schwangerschaft das Lipödem?

Eine Schwangerschaft und die damit verbundenen hormonellen Veränderungen tragen dazu bei, dass ein unbehandeltes Lipödem sich deutlich verschlechtern kann.
Es ist glücklicherweise heute möglich, das Lipödem frühzeitig zu diagnostizieren. Gleichzeitig neigen Frauen dazu, ihre Schwangerschaften später zu beginnen. Dadurch können Lipödem-Operationen in Ruhe geplant und durchgeführt werden, um eine Verschlimmerung des Lipödems während der Schwangerschaft zu vermeiden.
Der optimale Zeitpunkt für die OP liegt vor der ersten Schwangerschaft. Erfahrungen der LipoClinic zeigen, dass nach einer kompletten, abgeschlossenen Operation das Lipödem auch bei weiteren Schwangerschaften mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wiederkehrt und keine vermehrte Fettzellenbildung begünstigt wird.

Bewegung und Sport

Welche Rolle spielen Bewegung und Sport im Leben von Lipödem-Patientinnen?

Die Krankheit Lipödem lässt sich weder durch Sport noch durch Diäten beseitigen, dennoch gehören Sport und Lipödem zusammen. Für Frauen mit Lipödem ist es grundsätzlich wichtig, immer in Bewegung zu bleiben. Das Mehr an Bewegung – dazu gehören beispielsweise auch lange Spaziergänge, Aqua-Gymnastik und Treppensteigen – ist einfach gut für Körper und Geist. Das heißt, es geht nicht um die Bekämpfung des Lipödems durch Sport, sondern darum, Ihrem Leben nachhaltig eine neue Richtung zu geben. Sie sollen Spaß an Bewegung und einem aktiven Leben haben oder bekommen. Gleichzeitig lassen sich andere Zonen, die nicht vom Lipödem betroffen sind, durch Sport und Bewegung leichter reduzieren – damit wird ein ganzheitlicher Erfolg und im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Leichtigkeit möglich. Wichtig ist begleitend dazu immer eine gesunde, ausgewogene Ernährung.

Ernährung

Wie können Sie mit einer bewussten Ernährung zum Behandlungserfolg beitragen?

Neben der Kompression, der Bewegung und auch der Operation ist die Ernährung – und damit verbunden das Körpergewicht von Frauen mit Lipödem – ein wichtiger Faktor. Das Ziel heißt nicht „schnell Gewicht verlieren“, sondern „mit gesunder und ausgewogener Ernährung langfristig das Wohlbefinden und die Fitness steigern“. Eine Gewichtsreduktion ist trotzdem in vielen Fällen wichtig für den Gesamterfolg der Behandlung. Ernähren Sie sich bewusst, gesund und ausgewogen. Streichen Sie Industriezucker, verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte vom Menüplan und setzen Sie auf eine möglichst natürliche, auf Vollkornprodukten basierende Ernährung. Beobachten Sie sich und hören Sie gut auf Ihren Körper, dann werden Sie sicherlich die für Sie geeignete Ernährungsform finden. So können Sie selbst unterstützend zur Behandlung der Symptome Ihrer Lipödem-Erkrankung beitragen und Ihre Lebensqualität nachhaltig steigern.

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