Blog | Januar 10, 2025
Die Schwangerschaft ist für jede Frau eine besondere Zeit voller Vorfreude und Veränderungen. Der Körper vollzieht dabei eine faszinierende Transformation, um dem heranwachsenden Leben optimale Bedingungen zu bieten. Für Frauen mit Lipödem entstehen jedoch während der Schwangerschaft oft zusätzliche Sorgen und Fragen. Verständlicherweise beschäftigen sie sich intensiv damit, wie sich die hormonellen Veränderungen auf ihre Fettverteilungsstörung auswirken könnten. Wird sich das Lipödem verschlimmern? Werden die Schmerzen zunehmen? Wie kann man während der Schwangerschaft die Beschwerden bestmöglich lindern?
In diesem Artikel möchten wir Ihnen wichtige Informationen an die Hand geben und Ihre häufigsten Fragen zum Thema „Lipödem und Schwangerschaft“ beantworten.
Das Lipödem ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung des Fettgewebes, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Charakteristisch ist eine symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes an Beinen, Hüften und Armen.
Betroffene leiden unter Berührungsempfindlichkeit, Spannungsgefühlen und Schmerzen in den betroffenen Körperregionen. Auch blaue Flecken entstehen bereits bei leichten Stößen. Besonders belastend ist die Tatsache, dass selbst strengste Diäten und intensiver Sport kaum Einfluss auf die krankhaften Fettpolster haben. Dies unterscheidet das Lipödem grundlegend von normalem Übergewicht.
Etwa jede zehnte Frau ist von dieser Fettverteilungsstörung betroffen, wobei die Lipödem-Diagnose oft erst spät gestellt wird. Häufig wird das Lipödem fälschlicherweise als simples Übergewicht fehlgedeutet, was für die Betroffenen eine zusätzliche psychische Belastung darstellt.
Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft können Auswirkungen auf ein bestehendes Lipödem haben. Während der Schwangerschaft steigen die Hromone Östrogen und Progesteron massiv an. Diese hormonelle Umstellung kann bei manchen Frauen zu einer Volumenzunahme des Fettgewebes führen und dadurch die typischen Lipödem-Symptome wie Schmerzen und Spannungsgefühle in den betroffenen Körperregionen verstärken. Weitere Wassereinlagerungen durch Weitstellung im venösen System können zusätzlich zum Lipödem zu stärkeren Schwellungen und Beinschmerzen führen. Auch eine bereits vorhandene Cellulite und Besenreiser können deutlicher hervortreten.
Das muss jedoch nicht immer der Fall sein: Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen zeigen sich während der Schwangerschaft keinerlei Verschlechterungen der Lipödem-Beschwerden.
Ja, es wurde die Beobachtung gemacht, dass eine Schwangerschaft tatsächlich ein Lipödem erstmals auslösen kann. Die Fettverteilungsstörung tritt häufig in Phasen hormoneller Umstellung auf – sei es in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.
Obwohl die Ursachen des Lipödems noch nicht geklärt sind, deuten wissenschaftliche Erkenntnisse stark auf einen Zusammenhang mit dem weiblichen Hormonsystem hin. Dabei wird ein Lipödem anfangs oft übersehen oder mit normaler Gewichtszunahme während der Schwangerschaft verwechselt.
Interessanterweise kann sich das Krankheitsbild eines Lipödems bei jeder Schwangerschaft unterschiedlich entwickeln – während bei der ersten Schwangerschaft möglicherweise keine Beschwerden auftreten, können diese bei weiteren Schwangerschaften durchaus auftreten oder sich verstärken. Bei vielen Frauen stellt sich der Progress des Lipödems nicht während der Schwangerschaft, sondern häufig einige Zeit nach dem Wochenbett ein.
Die Behandlung eines Lipödems während der Schwangerschaft sollte neben der normalen Schwangerschaftsvorsorge optimiert und individuell angepasst sein. Obwohl operative Eingriffe in dieser Zeit nicht möglich sind, gibt es verschiedene konservative Therapieansätze, die Ihre Beschwerden effektiv lindern können.
Eine wichtige Säule der Lipödem-Behandlung während der Schwangerschaft ist die konsequente Entstauungstherapie. Dazu gehört:
Die Kompressionsversorgung sollte während der Schwangerschaft fortgeführt werden. Aufgrund des wachsenden Babybauchs ist allerdings eine häufigere Anpassung der Versorgung notwendig. Achten Sie besonders darauf, dass die Kompressionsstrümpfe nicht einschneiden und einen angenehmen Tragekomfort bieten.
Ausreichende Bewegung spielt in jeder Schwangerschaft eine wichtige Rolle!
Wenn Ihre Schwangerschaft problemlos verläuft, bleiben Sie aktiv und setzen Sie Ihre liebgewonnene Sportart gerne fort. Falls Sie bisher wenig Bewegung in Ihren Alltag integriert haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um damit zu beginnen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten – von Gymnastik, Fitness und Yoga bis hin zu Tanzen oder Laufen. Besonders vorteilhaft ist Bewegung im Wasser: Schwimmen und Wassergymnastik schonen die Gelenke, fördern den Lymphfluss sowie die Durchblutung und lindern das Gefühl von Schwere oder Spannungen in Beinen und Armen. Selbst in den späteren Schwangerschaftswochen bleibt Wassersport eine angenehme und effektive Bewegungsform, für die es viele spezielle Angebote gibt.
Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers – er zeigt Ihnen, was Ihnen guttut!
Während der Schwangerschaft ist eine enge Betreuung durch Ihr Ärzte- und/ oder Hebammenteam wichtig. Neben der Kontrolle der Schwangerschaft im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge kann dabei auch der Verlauf Ihres Lipödems begleitet werden. Dabei sollten regelmäßig kontrolliert werden:
Beachten Sie, dass jede Schwangerschaft individuell verläuft. Was bei der einen Patientin gut funktioniert, muss nicht zwangsläufig für eine andere geeignet sein. Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt beraten, um die für Sie optimale Therapiekombination zu finden.
Bevor Sie eine Schwangerschaft planen, ist es verständlich, sich intensiv mit der Behandlung Ihres Lipödems auseinanderzusetzen. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass sich eine schonend durchgeführte, radikal und zirkulär abgesaugte Liposuktion positiv auf den Verlauf des Lipödems auswirken kann – insbesondere vor einer Schwangerschaft. Viele Frauen, die sich für diesen Eingriff entschieden haben, berichteten, dass ihre Lipödem-Beschwerden langfristig gelindert wurden und das Lipödem während oder nach der Schwangerschaft nicht wieder auftrat.
Eine solche Entscheidung erfordert jedoch eine sorgfältige Abwägung und sollte immer in enger Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt erfolgen. Die richtige Therapie vor einer Schwangerschaft ist entscheidend, um den Körper so gut wie möglich auf die hormonellen Veränderungen vorzubereiten und das Lipödem im besten Fall langfristig zu entfernen.
Nach der Schwangerschaft und Stillzeit steht Lipödem-Betroffenen die gesamte Bandbreite an Behandlungen zur Verfügung, einschließlich der Lipödem-OP. Die Liposuktion stellt dabei den Goldstandard in der operativen Behandlung von schwerem Lipödem-Leiden dar.
In unserer Klinik wird mit der besonders schonenden wasserstrahlassistierten Liposuktion (WAL) gearbeitet, bei der die Fettzellen mittels eines pulsierenden, fächerförmigen Wasserstrahls gelöst und gleichzeitig abgesaugt werden.
Wichtig ist jedoch: Die Operation sollte erst durchgeführt werden, wenn sich das Gewebe nach der Schwangerschaft wieder stabilisiert hat und die Hormone sich normalisiert haben.
Die Kombination von Lipödem und Schwangerschaft erfordert besondere Aufmerksamkeit und professionelle Begleitung. Die LipoClinic Dr. Heck verfügt über jahrelange Erfahrung in der Betreuung von Lipödem-Patientinnen vor, während und nach der Schwangerschaft. Unser spezialisiertes Team versteht die komplexen Zusammenhänge zwischen hormonellen Veränderungen und dem Verlauf der Fettverteilungsstörung und kann Sie dadurch optimal während dieser besonderen Lebensphase begleiten.
Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg finden, wie Sie bestmöglich durch die Schwangerschaft kommen und am besten davor eben danach eine operative Behandlung in Angriff nehmen können. Nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf, um mehr über unseren Ansatz zu erfahren oder einen Beratungstermin in unserer Klinik zu vereinbaren.
Sie haben Fragen rund um das Thema Lipödem?
Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite und freuen uns darauf, Sie in Ihr neues Leben zu begleiten.